Diese Höhle ist der religiöse Raum, der dem ersten Heiligen der Kanarischen Inseln, und zwar Pedro de San José Betancur gewidmet ist. Sie befindet sich neben dem Flughafen Teneriffa Süd, in der Gemeinde Granadilla de Abona und in der Nähe von El Médano im Süden der Insel. Seit 1999 gilt die Höhle und ihre Umgebung als Kulturgut in der Kategorie „Historische Stätte“. Diese wurde von der Regierung der Kanarischen Inseln verliehen. Die Höhle ist auch einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der Kanarischen Inseln und zieht jährlich mehr als 300.000 Besucher an.
Der 1626 in Vilaflor geborene Heilige passte in seiner Jugendzeit auf die Ziegenherde seiner Familie auf und wanderte mit diesen oft in Richtung des Meeres. Am Ende seines Weges ruhte er sich genau in dieser Höhle bei El Medano aus. Dort schöpfte er neue Kraft und machte sich dann auf den Weg nach Hause, in seine kleine Stadt Vilaflor die auf 1400 m Höhe liegt. Darüber hinaus nutzte er die Höhle auch als Ort des Gebets und sogar als Versteck, um sich vor den Piraten, die zu dieser Zeit an den Küsten der Kanarischen Inseln häufig vor kamen, zu schützen.
Herzlichen Dank an Axel Schulze und Lutz Illmer für die Bilder.
Bis zum Jahr 1649 lebte, Hermano Pedro auf Teneriffa aber er entschied sich dann nach Guatemala auszuwandern, bis er im Jahr 1653 seine Ausbildung zum Priester begann. Leider brach er diese Ausbildung ab, da er sich den Anforderungen nicht gewachsen fühlte und trat im selben Jahr dem Franziskanerorden bei. Mit Spendengeldern schaffte es Pedro eine Schule, ein Krankenhaus, eine Obdachlosenunterkunft und sogar eine Herberge für Priester zu eröffnen. Viele andere Menschen schlossen sich ihm an, um seine Mission zu unterstützen. Diese Gefährten nannten sich Bethlehem-Geschwister. Am 25. April 1667 verstarb Hermano Pedro in der Stadt Antigua Guatemala. Am 30. Juli 2002 wurde er dann durch Papst Johannes Paul II. in Guatemala-Stadt heiliggesprochen.
Heute ist die Höhle für viele gläubige Menschen ein wichtiger Ort, um zu beten und um dort ihre Wünsche zu hinterlassen. In der Höhle befindet sich eine Holzfigur von Hermano Pedro, wo religiöse Menschen Opfergaben niederlegen und ihre Wünsche auf Zettel niederschreiben können. Vor der Höhle sieht man ein steinernes Kreuz mit einem Altar, dort werden auch Messen abgehalten. Genau über dem Kreuz sind die Worte "El Hombre que fue Caridad" geschrieben, es bedeutet auf Deutsch "Der Mann, der die Nächstenliebe war". Die Höhle stellt für viele Besucher einen besonderen Ort dar, da dieser sowohl für Hermano Pedro als auch für die heutigen Besucher von großer Bedeutung ist. Durch seine guten Tätigkeiten galt er als Vorreiter der Verkörperung der Menschenrechte und somit war und ist er für viele Menschen ein Vorbild.
Diese Höhle ist auf jeden Fall ein Besuch wert und eine ganz besondere Erfahrung. Solch ein tolles Andenken aus vergangener Zeit sind heutzutage nur noch selten so gut erhalten. Wenn man auf Teneriffa ist, solle man die Höhlen des Hermano Pedro auf jeden Fall einmal besuchen.