Das Orotavatal - Valle de La Orotava befindet sich auf der Nordseite des Teide-massives. Im Westen grenzt es an die Ladera de Tigaiga (Los Realejos). Im Osten grenzt es an die Ladera de Santa Ursula.
Da es sehr groß und weitläufig ist, ist der Begriff Tal etwas verwirrend, da es sich um eine Fläche von 10 x 11 km handelt. Es verläuft vom Meer in Puerto de la Cruz bis zu einer Höhe von 2000 m, dem Anfang der Las Canadas mit seinem Pico del Teide der stolze 3718 m hoch ist und somit der höchste Berg Spaniens.
Der Mittelpunkt und der Name des Tales stammt von der Stadt La Orotava mit seiner wunderschönen Altstadt die in einer Höhe von 340 m liegt. Die Stadt steht unter Denkmalschutz und Teile davon wurden von der Inselregierung sogar zu Objekten von besonderer kulturellen Bedeutung erklärt.
Die Stadt Puerto de la Cruz war der ehemalige Hafen von La Orotava und ist heute der Hauptort des Tales und ebenso die Touristenhochburg im Norden von Teneriffa.
Im Westen liegt Los Realejos in einer Höhe von ca. 400 m. Los Realejos besaß seit jeher ein bedeutendes historisches und auch künstlerisches Erbe, durch seinen wirtschaftlichen Reichtum und der Ansässigkeit von Kaufleuten und der Handlungen religiöser Orden und der Kirche selbst. Allerdings sind viele Spuren der Vergangenheit leider durch Brände ausgelöscht worden.
Alexander von Humboldt der 1799 zu einer einwöchigen Forschungsreise nach Teneriffa kam, machte das Orotava-Tal bekannt. Am heutigen Mirador de Humboldt-Humboldtblick gibt es eine Gedenktafel auf der steht in spanisch geschrieben:
„Ich habe im heißen Erdgürtel Landschaften gesehen, wo die Natur großartiger ist, reicher in der Entwicklung organischer Formen. Aber nachdem ich die Ufer des Orinoko, die Cordilleren von Peru und die schönen Täler Mexikos durchwandert, muss ich gestehen, nirgends ein so mannigfaches so anziehendes, durch die Verteilung von Grün und Felsmassen so harmonisches Gemälde vor mir gehabt zu haben... Ich kann diesen Anblick nur mit den Golfen von Genua und Neapel vergleichen, aber das Orotava-Tal übertrifft sie bei weitem durch seine Ausmaße und die Reichhaltigkeit seiner Vegetation.“
Doch leider ist diese Landschaft kaum mehr mit seinem Reisebericht von damals zu vergleichen. Mittlerweile sind die unteren Gebiete des Tals dicht besiedelt, hier hat sich ein relativ großes Ballungsgebiet gebildet. Dazwischen findet man Bananenplantagen und auf vielen Feldern werden Wein, Kartoffeln, Obst und Gemüse angebaut.